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Channel: Kommentare zu: RC N Watch: Rückschlag für die Pakistan-Route
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Von: turan saheb

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kurz zum Salang – der wird jedes Jahr instand gesetzt, aber im Winter (einfach aufgrund der Klimaverhaeltnisse in der Hoehe) und durch den enormen Verkehr zerlegt sich die Strasse dann wieder. Das ist aber nur ein Teil des Problems (und es stimmt nicht, dass man von Kabul mit dem Auto zwei Tage nach Hairatan braucht. Wenn man morgens frueh ueber den Salang faehrt und ein bisschen Glueck hat ist man Mittags in PEK und von da braucht man nochmal drei bis Hairatan). Der enorme Problem ist das andere – afghanische LKWs werden ja gefahren solange sie sich noch bewegen, das bedeutet man hat alles von altersschwachen Murmeln in Schrittgeschwindigkeit bis hin zu modernen Benz-Brummis aus Deutschland. Und die ueberholen sich, verkeilen sich ineinander, haben Pannen (die natuerlich gemuetlich an Ort und Stelle behoben werden, soweit moeglich, ansonsten wartet man – aber der Laster bleibt solange stehen) oder kippen mal um, weil der Fahrer eine Boeschung hinabgerauscht ist.

Die Verbindung aus stellenweise nicht mehr LKW-tauglichem Strassenbelag und dem Verkehrandrang bewirkt dann den totalen Infarkt. An manchen Stellen koennen LKWs nur noch immer nur in eine Richtung durchfahren, weil der Strassenbelag auf der anderen Seite soweit abgefahren ist, dass die Stahlstangen wie Spiesse daraus hervorragen (und das in den Pfuetzen im staubigen Dunkel der Tunnel…).

Als Konsequenz sperrt die Pass-Polizei die einzelnen Tunnel immer mal wieder fuer ein paar Stunden fuer die eine Richtung und laesst nur die Gegenrichtung durch.

Wenn man jetzt weiss, dass man 2014 enorm viel Material dortlang bewegen muss, kann man durch Teilrenovierung der Strassen (wie in fast jedem Jahr – aber diesmal moeglichst NACH dem Winterwetter) sowie geschickte Regulierung (etwa absolute Vorfahrt fuer LKWs und Konvois aus dem Sueden, weil die Material transportieren) das ganze noch ein bisschen auffangen.

Das Chaos am Salang stelle ich mir aber auch als das groessere Problem vor als die – eigentlich vergleichsweise einfach zu bewerkstelligende – Sicherung des weiteren Strassenverlaufs nach Hairatan: Bis zum Rabatak-Pass (an der Grenze von Baghlan zu Samangan) ist es ein bisschen kruesselig, Samangan ist aber fuer die INS schwieriges Gelaende, dort haben sie fast keine Unterstuetzungsinfrastruktur. Kholm (die erste Ortschaft in Balkh) ist eine absolute Jamiat-Hochburg, da haben die INS auch nix zu holen, und dann kommt eigentlich bis Hairatan nur flache Wueste wo die INS wiederum keine Zugaenge zur nahelebenden Bevoelkerung haben. Nur in Hairatan selbst sollte man sich mit der turkmenischen Transport-Mafia gutstellen, aber das macht ISAF ja schon ganz gut…


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